Saturday, April 15, 2006

Corumbá/Fazenda Écologica Quatro Cantos,Nhecólandía,Mato Grosso do Sul

(Oben) Das was kommen musste,passierte letztendlich.
(Oben) Aliyosha:Wusste nicht wohin
(Oben) Na geht doch!So konnte ich die Schmach des vorigen Tages vergessen.
(Unten) Killer-Mörder-Todesameisen des Grauens aus der Hölle zerlegen einen Schmetterling

Eigentlich bin ich nicht so der Katzenfan,aber die 3 kleinen Nacktmullen waren echt zu süss. Natürlich ist die Karre mitten im Nirgendwo abgekackt,wir wurden zurückgelassen und mussten 10 stunden warten,bis die Heinis kamen,uns aufsammelten und zur nächsten Fazenda brachten(unten)
Die Legende von Crizinho ''Revolver-Kalle'' Gauchó.
Pferde sind komisch.Sie hören nicht auf mich.
(Bild unten)Wieder so ein Guertelding.Das Maedel,das es haelt,hat 3 sek nach dieser Aufnahme die ganze Hand vollgeschissen bekommen.Nebenbei bemerkt sei,dass diese Viecher bestialisch stinken,wahrscheinlich weils unter dem Panzer bei der Affenhitze ganz schön schwitzig wird, wer weiss.
Der Kamerad links im Dunkelblauen ist Japaner,Taro.Er hat sich fuer insgesamt einen Monat im Pantanal eingemietet.Für vieeeel Geld.Dabei könnte ers so einfachen haben.Raus mit Haengematte und Machete und überleben.Der kleine Mann hats nämlich drauf,es ist wie bei Superman und Clark Kent: Wie ihr ihn jetzt seht ist er ganz normal,ein unscheinbarer Tourist,der dumme Fragen stellt,aus dem Mund riecht und vom Pferd fäellt.Doch wenn er sich sein weisses Handtuch mit irgendwelchen japanischen Inizialien um den Kopf bindet...oh mann.
Dann weiss er alles über die Tierwelt,von der Made bis zum Blauwal,dann springt er barfuss durch den Busch und fängt aller Hand Getier.Dazu reitet er das Pferd wie ein Samurai und fäengt in wenigen Minuten ein paar Prachtexemplare von Piranha.Das ist eindeutig die Macht des Feng Shuis oder Wasabi oder Takeshi oder so.

(Unten) Unser Guide beim Zubereiten der gefangenen Piranhas.Die Viecher schmecken echt sehr gut,haben aber leider viele Gräten.
(Bild unten)Ich im Wasser beim fischieren.Auf der anderen Seite schwammen die ganze Zeit Kaimane oder ander Echsen rum.Wollten bestimmt was ergattern.Aber nicht bei mir,der Waidmann hat sich nicht um mich geschissen.In 4 Stunden keinen einzigen Piranha rausgezogen.Dafür haette mir einer von diesen fast die Eier abgebissen,als mir ein Köder entglitt und auf Schritthöhe eines dieser Biester danach schnappte.

(Oben)Mit dem Traktor zum Angeln.Brasileiro-Style.

(Unten)Ein Tucan.Nein,er ist nicht ausgestopft.

(Unten)Ein Gürteltier.Das heisst so,weil man Gürtel daraus macht.Hört sich komisch an,ist aber so.
Nach 18 Stunden Busfahrt von Rio aus in Corumbá,Hauptstadt des stickig-heissen Pantanals,angekommen.Auf meiner letzten Reise war ich auch schon hier,bin von La Paz(Bol) über Santa Cruz(Bol),von hier aus mit dem berüchtigten Deathtrain nach Quijarro and der Grenze zu Brasilien.Dann rüber nach Corumbá. ich hatte noch 10 Tage Zeit,um meinen Rückflug nach München aus Sao Paulo zu erwischen.Doch die brasilianischen Grenzer machten mir (vorläufig) einen Strich durch die Rechnung.Weil ich die Gelbfieberimpfung nicht hatte,sollte ich sie hier machen lassen.Doch ich muss 10 Tage in dieser Stadt verbringen,bis es wirkt.Da es aber Freitag Abend war und die Impfstelle am Wochenende geschlossen hat, ging das irgendwie nicht,es sei denn man zahlt den Rückflug aus eigener Tasche. Mit Hilfe eines 60-jährigen,geistig gestörten Griechens(Kindergeldzuschuss für die Beamten) aber gelang es mir aber dann doch,noch rechtzeitig in Sao Paulo zu sein.In dem Hostel,in dem ich abgestiegen bin,wohnte zu jener Zeit(und heute immer noch) eine Familie,dessen Angehörige sehr sehr seltsame und teils auch Mir-auf-den-Wecker-gehende Arschlöcher sind.Man kann die nichts fragen,nicht mal die Uhrzeit,100% jeder sagt was anderes.Die 2 Promoter,die jeden Tag zur Bahnstation gehen um Touristen ins Hostel zu bringen und für die Pantanal-Tour zu begeistern,sind die Schlimmsten.Einer von ihnen spricht eine Mischung aus portugiesisch,spanisch und englisch mit mir,obwohl ich diesem Hund schon x-mal gesagt habe das ich alle diese Sprachen verstehe,aber nicht wenn der satzt lautet: Ahah,ola Germany(mein Name) you go amanha to pantanal?Nao? Porque not,tu no have dineiro,we can fazer make preço especial!

Also,ich weiss nicht wieso,ich bin wieder in dieses Hostel gegangen.Und es war wieder genauso.Aber 6 Monate Südamerika machen einen definitiv entspannter und ich hab einfach drauf geschissen und alles ignoriert und die Tour gebucht. Und tatsächlich,sie haben mir einen Preis gemacht der fast 100 Euros niedriger ist als der den die anderen zahlen.Weil ich ein Freund der Familie bin.Aha.

2 Tage mussten Aliyosha(ein anderer Touri) und ich warten,bis es endlich losging.Der Truck(in der Sprache dieser Dschungelkönige schlicht¨Toyota¨) war nämlich kaputt,ach sowas.Dann am nächsten Tag haben sie uns um 10 Uhr morgens aufgeweckt und sagten es ginge los,das zog sich dann noch bis 11 Uhr nachts hin,der Toyota ist nämlich auf dem Weg von der Werkstatt zum Hostel nochmal kaputtgegangen.Wir sind dann die halbe Nacht durchgefahren zu einem Camping-Lot,das auch zum Hostel gehört,50 km im Pantanal.Die Farm liegt 240km weit drinnen.Weil der Fahrer den Rest nicht gepackt hätte,Zitat:"If go now i me dead!!!".Das wollten wir natürlich nicht und deshalb haben wir in den Hängematten dort geschlafen.Gewaschen haben wir uns in einem direkt angrenzenden See,an dessen Ufern manchmal Krokodile in der Sonne fleezten mit offenem Maul.Und Mosquitos...Am nächsten Tag sehr früh(11 Uhr morgens nach brasilianischer Zeitrechnung) losgefahren und den ganzen Tag bis spät in die Nacht absolut Offroad gepaced,keine Strasse,nichtmal ein Pfad,durch Tümpel bis halbe Seen(was eben mit dem Truck möglich war,ansonsten wurde umfahren) gefahren.Riesige Wiesen und Steppenlandschaft durchquert,durch Regenwald gefahren sodass mir die Äste in die Fresse schlugen.Bis um ca. 1 Uhr Nachts der geliebte Toyota dann doch steckenblieb.Mitten im schlammigen Uferwasser,kein Trinken mehr,nichts zu Essen,nichts zu tun.Alle Männer haben sich zu Fuss aufgemacht zur Farm,nach ihren Angaben etwa 15 km entfernt.Also blieben Aliyosha und ich("ihr könnt hierbleiben"Danke),sowie eine Arbeiterin von der Farm und die verschrumpelte,ständig Schwachsinn erzählende Mutter und Farmbesitzerin auf dem Truck.Weil es mir schon nach kurzer Zeit langweilig wurde,sprang ich in den See mit meiner Taschenlampe und leuchtete ein wenig die Gegend ab und wollte rumwandern.Doch die Farmarbeiterin riet mir,wieder hoch zu kommen,denn hier gibt es Sumpfnattern(wobei nicht eindeutig klar war ob sie die Schlangengattung meinte oder die Mutter) die du nachts nicht siehst,aber wenn du von ihnen gebissen wirst,ist es aus.Aber wirklich.Denn niemand im Pantanal hat ein Gegengift(verdirbt ungekühlt genauso schnell wie Milch) und bis Corumbá macht mans nichtmehr,weil das Gift schon nach 20 Minuten tötet.Am Anfang noch trotzig getan à la Scheiss auf dich und deine Meinung,dann aber doch etwas Schiss gekriegt und wieder zurück auf den Jeep. Nach 2 Stunden Warten und 3000 Mückenstichen(aussschliesslich an den Füssen) kamen die Mannen mit einem Traktor zurück und wir wurden letztendlich doch noch zur Fazenda transportiert.Dort angekommen erstmal rchtig schön durchgeknäkkt.Was bis zur Abreise geschah,seht ihr grösstenteils auf den Fotos oben.Leider hatten wir etwas Pech mit Tieren.Oder besser gesagt ich.Denn immer wenn etwas spannendes losging,hate ich entweder meine Kamera nicht dabei,oder ich war zu faul um sie rauszuholen und Fotos zu machen.Das bereu ich dann später immer.Was uns haufenweise vor die Linse kam,waren Kapiware(Wasserschweine),Rotwild,Ameisenbären,Gürteldinger,Aras(Papageien),Mücken, Kaimane und andere Tiere,aber nichts Hammeraufregendes wie ich es mir vorgestellt habe,z.B. Alligatoren(die einen nicht so einfach neben sich schwimmen lassen),Anakondas und andere Schlangen,die die Macht haben,dir das Licht auszupusten.Es war insgesamt eher wie ein Angel- und Reitausflug, sowie ein gutes Training ums sich in Geduld zu üben.

Denn da war nämlich noch die Rückfahrt.Wir mussten um 3 Uhr morgens aufstehen, weil Vicky(andere Reisende) den Bus nach Bonito um 13 Uhr desselben Tages kriegen musste("das schaffen wir schon,wir fahren einfach ohne Pause durch",Zitat Walter,Beruf Fahrer).Da ich den Verein ja schon kannte,hab ich noch am Vorabend gesagt,es wäre reine Zeit- und Schlafverschwendung,so früh aufzustehen.Doch es geschah anders und so sind wir um 3 also mit einem Traktor+Anhänger zu der Stelle getuckert,an dem der Truck geparkt war,weil es für ihn unmöglich war zur Farm vorzudringen.Dann also umgestiegen.Bis dahin waren wir noch prima in der Zeit und eien wunderschönen Sonnenaufgang gabs noch dazu.Doch nach 2 Stunden Fahrt ist der Hinterantrieb ausgefallen und es ging nur noch ganz langsam weiter.Dann fing es auch noch an zu regnen,der Truck war übrigens nicht überdacht,und wir haben eine provisorische Notplastikplane drübergezogen.Das Gelände war sehr sandig,die Karre blieb die ganze Zeit stecken,wir mussten alle 2 min raus und anschieben.Nach einer halben Stunde dieses lustigen Spiels ist dann auch noch die Vorderachse ausgefallen oder irgendsowas,auf jeden Fall wars dann aus.Zu dem Zeitpunkt war es 12:00 Uhr,d.h. nichts mit Bus nach Bonito.Vicky war verständlicher Weise nicht sehr erfreut über diese Tatsache.Von einer nahegelegenen Fazenda holten die Jungens einen Traktor,um den Toyota abzuschleppen.Also Truck und Trucktor weg. Von der Farm aus telefonierten sie mit einem anderen Fahrer vom Camping-Lot,das angeblich nur 1 1/2 Stunden von der Bruchstelle entfernt lag,und gaben ihm Anweisung uns abzuholen.So freuten wir uns alle auf 16:00 geschätzte Ankunftszeit.Doch er kannte den Weg dorthin nicht,weil er ein Neuling ist. Trotzdem liefen die insgesamt 4 Leute(Walter,Carlos der Guide,ein Farmarbeiter und ein Junge der immer das Maul offen hatte,hoffnungsvoll dem Truck entgegen.Zu dem Zeitpunkt war es 14:00.Vicky,Aliyosha,Gina(ein anderer Guide) und ein Mann,"Sloth"(Faultier,weil er die ganze Zeit entweder schlief oder im Wald verschwand,wahrscheinlich um Ameisen aus ihren Bauten zu saugen) warteten an der Stelle.Wir warteten.Wir warteten.Und warteten.Nichts passierte. Dann wurde es dunkel,wir machten Feuer.Irgendwann dann gegen 9 oder 10 Uhr kamen die Zipfeln dann auf einem Traktor,überbrachten uns die Nachricht von der Unfähigkeit des Fahrers ohne ihre eigene zuzugeben.Wir fuhren dann auf die Farm einer befreundeten Familie.Wir assen,ich stieg in eine knöcheltiefe Lache aus Hundepisse und dann fragte uns die alte Muddi(die Terrorchefin),ob wir heute Nacht hierbleiben oder zum Camping weiterfahren wollten,dabei hat sie eindeutig den Schwerpunkt auf "Hierbleiben" gelegt,doch wir dachten,je näher an Corumbá,desto sicherer kommen wir an.Also sagten wir,wir wollen weiter.Dann sagte sie,wir sollen uns doch in die Hängematten legen und uns ausruhen,sie wird uns dann wecken wenn Abfahrt ist.Natürlich geschah das nie und wir schliefen bis 11 Uhr des nächsten Tages.Doch dann gings los,fast bis zum Ende,auf der Fahrt hab ich mir ein Bier gekauft,oh mann hat das gut geschmeckt.Eine Woche lang keinen Schluck!

Diese 7 Tage waren echt hammerhart,das wahre Abenteuer waren die insgesamt 3 Tage Hin-und Zurück,was normaler einen Tag dauern würde.Ich glaube,selbst die Jamaikanische Kegelnationalmannschaft ist noch besser organisiert,aber hey: was solls?


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